Wetzlarer Woche mit Ausnahmewetter

Mehr als 55.000 Kilometer legten die Teilnehmer der Wetzlarer Woche im Segelflug zurück. In der ersten Augustwoche trafen sich 33 Teams auf dem Segelfluggelände Garbenheimer Wiesen zum Wettbewerb im Grand Prix-Modus. „So schnell war ich noch nie…“ war eine der begeisterten Aussagen von Piloten, die aus Mittelhessen, aber auch von weit her angereist waren zum größten diesjährigen Segelflugwettbewerb in Hessen. An sieben von sieben Wertungstagen wurden in drei Klassen Aufgaben von 150 bis über 500 Kilometer absolviert. 

Die Grand Prix Regeln sind einfach: Wer nach dem Regattastart am Ende des Tages zuerst über die Ziellinie huscht, der gewinnt.  Die erreichten Schnitttgeschwindigkeiten  waren beeindruckend.  An manchen Tagen musste man in der Sportsman-Class mit einem Clubklasse-Flugzeug schon über 100km/h im Schnitt fliegen um unter die ersten drei zu kommen. Die Tasksetter Jörg Mathes als Veranstalter und Sportleiter Jan-Peter Georgi steckten sehr sicher die Aufgaben immer passend in die besten Wetterräume aus. „Das war aber auch ein Ausnahmewetter und wir hatten einfach Glück“ untertrieb Jan-Peter. Die Routen führten die Gäste bis nach Aachen, in das hohe Sauerland, in den Thüringer Wald oder einfach um Frankfurt rum.  

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Die Sportsman-Class gewann der 26jährige Lars Liebert  (AeC Bad Nauheim) vor Xaver Schernes (24) vom gastgebenden VfL. Dritte wurden Team EZ, ebenfalls AeC Bad Nauheim.  Die Intermediate-Class gewannen punktgleich Werner Freund/Horst Underberg (VfL Wetzlar) und Joachim Philipp (AeC Bad Nauheim) vor dem Team Ulrich vom LFV Mainz. Die Advanced-Class dominierte Ausnahmepilot Tobias Meiler (AeC Bad Nauheim), der viel von seiner Wettbewerbserfahrung weitergab. Ihm folgte in der Endwertung wie auch meist bei den Tagesaufgaben Stephan Bosch von der SFG Donauwörth-Monheim. Mit Markus und Felix Beckmann (SFC HiHai) landete der erste Doppelsitzer auf Platz drei.

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Besonderer Dank und langanhaltender Applaus der Teilnehmenden galt bei der Abschlussveranstaltung dem Ausrichter mit seiner großen Jugendgruppe, die für einen zügigen und sicheren Flugbetrieb, überwiegend Windenstart, sorgten. Das Team zeigte sich motiviert, die Planung für eine Wiederauflage im kommenden Jahr aufzunehmen, trotz des erhöhten Aufwands für Gesundheit und Hygiene.

 

Freitag, 7.8.2020, 2300, WT6

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Hallo Fans,

oben seht Ihr die letzte Landung des heutigen Tages. Das Heißluftluftschiff von Trigema schwebte passend zur Hitzeschlacht ein. Wir waren heute im Sauerland, bei Blauthermik. Dennoch wurden sich heiße Rennen geliefert. Die Großen waren in Brilon und Radevormwald im Bergischen Land über 385 km. Der Tagessieg in der Intermediate Class wurde von Werner aus unserem VfL gewonnen. Punktgleich liegt er mit dem Team Hirzenhain vorn. Morgen wird der entscheidende Tag sein zum Ende unseres erfolgreichen Wettbewerbs. Auch der Samstag wird gut fliegbar sein. Wir treffen uns morgen Abend zur Siegerehrung, diesmal mit Abstand und Hygiene. Einen ganz fantastischen Job machten unsere Helfer, davon sind 15 ganz engagierte Flugschülerinnen und Flugschüler. Souverän managten sie die Massenankünfte auf der Landebanhn und den zügigen Startbetrieb. Wir freuen uns auf die nächste Generation von talentierten Segelfiegenden.

Hinweis in eigener Sache: Möchtest Du auch ein Segelflieger werden, der lange, hoch und weit ohne Motor fliegen kann, dann komme am Wochenende bei uns vorbei und sprich uns an. Gerne bekommst Du Auskunft. Oder schreibe Mail an unseren Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Beginnen kannst Du ab dem 14. Lebensjahr. Wir bilden Dich zum Piloten aus auf modernen, sicheren Flugzeugen aus Faserverbundwerkstoffen, ausgerüstet mit zeitgemäßen Bordcomputern und Antikollisionssystemen. Als Jugendlicher zahlst Du bei uns 36,50€ im Monat. Pauschal, komplett, einschließlich aller Flugstunden. 

sh

 

Donnerstag, 6.8.2020, 2400, WT5

20200806 blauLiebe Fans,

20200806 screenshotzwei Themen prägten den heutigen den Tag. Blau, so blau, und: Wo ist die Rutschmarke? Mit Blauthermik beschreibt der Segelfliegende den Zustand der Atmosphäre, der zwar Aufwinde bietet, diese aber nicht mit den geliebten Cumuluswolken gezeichnet sind. Und das macht das Auffinden der Bärte (so werden die Aufwinde im Fachjargon genannt, warum kann ich nicht erklären) eher schwierig. Der Sonntagspilot trifft dann meist zufällig auf diese Energiespender, der Könner ahnt zumindest deren Lokalisation. Wenn nun mehrere Piloten wie in unserem Wettbewerb zusammen fliegen, bleibt man besser zusammen und grast den Kurs breitflächig ab, bis einer einen guten Aufwind zieht. Dann stürzen alle dahin und kurbeln (Fachsprech für kreisen) im Pulk, wie ein Storchenschwarm. Genau so bewegten wir uns heute über den Parcour, den Jörg und Jan-Peter ausgesteckt hatten. Die Großen über Suhl und Titschendorf im Thüringer Wald über 436 Kilometer und die Kleinen über 215 bzw. 315 km. Das hatte schon besondere Spannung. Bemerkenswert war, wie diszipliniert die Teilnehmenden beim Kurbeln miteinander umgingen. Jeder passte auf den anderen auf, damit sich keiner im Aufwind zun nahe kam. Ihr könnt unsere Rennen online verfolgen z.B. bei Glidertracker. Und die Ergebnisse findet Ihr wie immer bei Soarinspot. Morgen wird es wieder Blau. Viel Trinkwasser mitnehmen!

Die Rutschmarke wurde gesucht heute von Beamten des Luftfahrtbundesamtes LBA. Die Inspektoren von der ACAM prüften stichprobenhaft die Lufttüchtigkeit einzelner Flugzeuge. Alle Fälle zeigten keine wesentlichen Beeinträchtgungen. Bis z.B. das Fehlen dieser Rutschmarke, einer Kennuzeichnung am Rad. Die Untersuchungen dienten zum Erhalt der Luffttüchtigkeit. Für morgen ist das Wetter ähnlich vorhergesagt.

sh

 

Mittwoch, 5.8.2020, 2400, WT4

20200805 DDGuten Abend liebe Freundinnen und Freunde de Wetzlarer Woche!

Bergfest nennt der segelfliegende Sportsmensch die Mitte eines Wettbewerbs. Den Zeitpunkt, an dem die Häflte des Wettbewerbs um ist. Heute haben wir dies zünftig begangen mit Grillfaasch und Schoppe. Nicht nachdem wir ebenso zünftig unsere Aufgaben erledigt hatten, zumindest die, die teilgenommenen haben. Manch einer wurde durch Zahnschmerzen oder die Hitze vom Start abgehalten. Immerhin konnten wir bisher an vier von vier Wettbewebstagen fliegen. Einzelne nahmen sich Auszeit. Heute musste dei Advanced um Frankfurt rum  Hier seht Ihr AlfaTängo und DeltaDelta aus dem Cockpit der "4" von Jan-Peter fotografiert bei der Rheinquerung bei Bingen. Die kleineren Klassen flogen Dreiecke um Wenden im Thüringer Wald bzw. Rhön. Die Thermik war gut, bei wenig Wolken nicht immer gut zu finden.

20200805 bingen

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Dienstag, 4.8.2020, 2400, WT3

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20200804 Kölner
20200804 AT

Guten Abend Fans,

ja, spät, sehr spät gibt es Bilder. Tschuldigung, wir hatten noch eingehende Schilderungen des Erlebten und mussten dies in großer Runde unter üblichen Bedingungen verarbeiten. Eigentlich sind keine Worte nötig für den Kenner, wenn man sich den Himmel von heute betrachtet. Oben seht Ihr das Wolkenbild morgens über Wetzlar und das öffnete das Herz des Segelfliegenden. Schon früh reiten sich die Cumuli, unsere liebsten Wolken. Alles wie vorhergesagt. Unser Startplatz lag wieder mal am Rand des guten Wetters und alle Starterklassen mussten Richtung Westen wenige Kilometer vorstoßen, um ab dem Rhein fantastische Bedingungen zu finden. Die große Klasse musste bis Aachen und zurück, die kleineren in die gleiche Richtung mit Wenden etwas kürzer in der Nordeifel.  Im zweiten Bild seht Ihr den Blick in die Kölner Bucht, die ein schnelles Vorankommen versprach, wenn man es richtig anstellte. Und das kann Tobias mit seiner AlphaTängo (Bild 3). Der zeigte es wieder allen, was man aus zerissener Thermik holen kann. DeltaDelta aus Hirzenhain konnte mithalten und belegte Rang 2 in der Advanced. In der ClubClub belegten die beiden Nauheimer die ersten Plätze. Lars führt die Gesamtwertung an vor Xaver vom gastgebenden VfL. Die Standard-Klasse wird von Stefan aus Ludwigshafen vor dem Discus des LFV Mainz angeführt. Morgen wieder ein Wertungstag, es wird vermutlich in den Thüringer Wald gehen. Die Spannung bleibt. Wir sehen uns morgen abend zum Bergfest. sh

Montag, 3.8.2020, 2330, WT2

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Guten Abend Freunde,

20200804 arcenheute war unser Wetterraum über dem Rothaargebirge, wenn man hingekommen ist. Leider zog die Regenfront mittags über unseren Platz zum Ende des Startbetriebs. Die Advanced-Klasse und ein Teil der Sportsman kamen noch weg und gingen auf Strecke. Das letzte Starterfeld, die Intermediate-Klasse, musste dann einvernehmlich neutralisiert werden. Keiner hätte nach dem Schauer da die Aufgabe noch geschaft. Die Advanced kamen alle rund über Schameder (Kreis Siegen), Warburg (Kreis Höxter, NRW) und zurück. Bei den Sportsman gewann unser Xaver vom VfL das Rennen über Schameder und die Skisprungschanze in Willingen, Waldecksches Upland. Eine tolle Leistung von allen, da die Arbeitshöhen schon spannend waren und die Thermik durch hohe Bewölkung über weite Strecken behindert wurde.

Bei Burger (Hammer, Timo) und Kaltgetränken wurde am Abend das Erlebte eingehend vertieft. Gerd berichtete mit eindrücklichen Bildern über seinen einmaligen Flug im Juni von Neu Anspach über Niederöblarn (Österreich) nach Puimoisson in Südfrankreich. Sehr beeindruckend und für Alpenflieger ein Ansporn, der zeigt was alles möglich ist.

Morgen bleibt es fliegbar und am dritten Wertungstag werden Cumuli und Basishöhen um 1600m vorhergesagt. Durch die Feuchte können die Wolken aber breitlaufen und Sonneneinstrahlung und damit Aufwind einschränken. Wir sind gespannt, welche Aufgabe unsere Tasksetter in die Wetterküche zirkeln. Die Grand Prix Wertung bietet allen Piloten weiter die Chance auf entscheidende Punkte.

Bis moijee, sh 

Sonntag, 2.8.2020, 2300, WT1

Guten Abend, liebe Fans.

Der Auftakt der WW2020 war dann doch sehr gut gelungen, trotz Virus. Über 30 Segelflugzeuge haben wir innerhalb zwei Stunden  in die Luft bekommen. Das Bodenteam arbeitete konzentriert und effektiv. Die Tasksetter, Jan-Peter und Jörg, hatten sich mit den Wettermoderllen sehr gut vorbereitet und Recht gehabt. Ab Mittag baute die Thermik der Rückseite der Front Richtung Westen immer mehr auf. Nach ein bisschen Gebastel waren im guten Wetterraum am Mittelrhein und in der Eifel sehr schnelle Flüge möglich mit Basishöhern bis 2200 Meter. Die ClubClub-Klasse und die ClubStandard (ja, Neudeutsch-Denglisch "Sportsman/Intermediate") mußten über Montabaur und Nastättten wieder zurück. Die Advanced-Fortgeschrittenen waren in Utscheid bei Bitburg in der Eifel. Am Ende hätten wir noch eine Stunde länger fliegen können, so gut war die Entwicklung. Wider Erwarten. Ok,  einzelne Außenlander bleiben nicht aus, aber alle hatten großen Spaß und nix ging kaputt. Für alle ein schöner Auftakt der WW2020, natürlich alles mit Abstand.  Die Ergebnisse findet Ihr bei Soaringspot.
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20200802aufgabe

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Sonntag, 2.8.2020, 1000, WT1

Moijee!

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Nach Durchgang der nächtlichen Front soll sich ab heute Mittag mäßige bis gute Thermik entwickeln. Jörg plant eine Aufgabenstellung in Richtung Westen, Westerwald, evtl. Eifel. Startbereitschaft gegen 1200. Pilotenbriefing in der Halle mit verkünden der Aufgabe 1130.

sh

Samstag, 1.8.2020, 2000, WT -1

Guten Abend liebe Fans,

das Briefing halten Jörg und Jan-Peter mit den mehr als 30 Teams in der Flugzeughalle. Die Regeln unseres Wettbewerbs sind einfach. Wer zuerst im Ziel ist, der bekommt die meisten Punkte des Tages. Das ist Grand Prix. Damit hat auch der noch eine Chance alles zu gewinnen, der mal einen Tag hinten gelegen hat. Wie in der Formel 1.
20200801briefing1

 

Für morgen kündigt Jörg ein Wetterfenster am Nachmittag an, das eine kleine Aufgabe Richtung Westerwald ermöglichen soll. Na, wir werden sehen. Die Wettermodelle und Vorhersagen werden von TopMeteo, Deutscher Wetterdienst und SkySight geliefert. Bis Ende nächster Woche wird es vermutlich jeden Tag fliegbar sein. Nächstes Briefing wird Sonntag, 0900 Uhr, sein.

sh


Donnerstag, 30. Juli 2020, 2400, WT -3

Guten Abend, liebe Freundinnen und Freunde der Wetzlarer Woche,

wegebau
noch dreimal schlafen und der erste Wertungstag beginnt. Alle hier sind soooo gespannt. Heute hatten wir nochmal Feinschliff, damit alles tiptop ist und reibungslos funktioniert. Soweit wir das in diesen Zeiten vorbereiten können, nach bestem Wissen und Gewissen, trotz steigender Infektionszahlen. Felix, David, Paula und Timo frisierten abermals die Lepostrecke, damit die Seillieferungen zügig erfolgen. Habe das mit dem "G" schonmal probiert, 40 mit Seil sind locker drin. Die Hängerstellplätze wurden geschliffen, Platz ist genug da für die über 30 Deichseln. Fahrt bitte mit Eurem Hänger Richtung Osten an die Startstelle. Gestern haben die Jungs den Wettbewerbsraum abgeflogen und das Wetter für nächste Woche bestellt. Es wird sonnig, heiß und stellenweise schnell, überwiegend im Osten, Thüringer und Franken. Wir freuen uns auf großen Spaß.wolki


Das Wettbewerbsfeld könnt Ihr verfolgen z.B. bei glideandseek. Die Aufgaben und Ergebnisse stehen unter Soaringspot. Die einzelnen Flüge, die von den Garbenheimer Wiesen bei Wetzlar ausgehen werden im Detail im OLC dargestellt. Auch wenn ich mich wiederhole, der Film von Ulrich Kern trifft unsere Sache ganz intim.

sh




Samstag, 18. Juli 2020, 2400, WT -15

20200718 finn

 

Guten Abend, liebe Freundinnen und Freunde der Wetzlarer Woche,

es geht los. An dieser Stelle findet Ihr in loser Folge das, was uns im Zusammenhang mit unserer so geilen Veranstaltung  bewegt. Nun haben wir es soweit geschafft, daß wir in diesen Zeiten dieses schon traditionelle Event noch mit Verzögerung, also mit dem 1. August, auf die Beine stellen können. Und wir sind im Endanflug. Unser Hygienekomzept steht, nur Ihr müsst noch mitarbeiten. Mehr als 30 Teams sind angemeldet Soaringspot.  Die Teilnehmer erhalten demnächst die entsprechenden Instruktionen.  Das Orga-Team rödelt regelmäßig. Heute wurden die Landebahnmarkierungern geputzt, damit Ihr Euren Einschlagpunkt auch findet (Drohnenbild).

IMG 20200715 WA0001 Nebenbei läuft unser Alltagsgeschäft. Und das besteht aus einem unermüdlichen Schulbetrieb für über 15 Flugschüler. Heute wieder ein A-Flug. Unser Finn hatte einen unvergesslichen Tag (Bild oben). Manch ein geneigter Leser hier wird sich an seinen Tag damals erinnern und wird bewerten können, was das in einem Fliegerleben bedeutet.  

Und dann sammelten wir fleissig Ligapunkte. Heute war es wie angesagt durchwachsen. Wer  aber nicht fliegt, der sammelt keine Erfahrung. Also flogen unsere Schüler mit ihren ambitionieten Lehrern in der DG und im Twin unter den Thermikreihungen mal eben über hundert Speedpunkte ein. Das wurde ergänzt durch einen lässigen Werkstattflug von Jörg. OLC Hessen

Insgesamt ist die Stimmung bei uns sehr hoffnungsvoll und wir freuen uns alle auf die kommende Wetzlarer Woche im Segelflug. In diesem Jahr wird alles etwas anders sein, aber mir Eurer Hilfe werden wir sicher gemeinsam wieder sehr schöne Erlebnisse haben.

Jörg, Jan-Peter, sh